Bedeutung und Aufgaben für die Fachpflege

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Die Organspende

Was nun folgt, widerspricht auf den ersten Blick den Berufsvorstellungen der Pflegekräfte und Ärzte.
Sollen sie doch eigentlich menschliches Leid lindern, Patienten in den Stunden ihrer größten Not zur Seite stehen, ihnen bei der Wiederherstellung ihrer Gesundheit helfen oder doch zumindest ein akzeptables, schmerzfreies Leben garantieren, so sollen sie nun einen Menschen / Patienten mit maximalem Aufwand therapieren, der bereits für tot erklärt worden ist.

Jetzt ist es nicht mehr das Ziel, diesem Menschen zu helfen, sondern mit allen nur erdenklichen Mitteln der modernen Intensivmedizin eine rein organprotektive Therapie zu praktizieren, die anderen, dem therapeutischem Team unbekannten Menschen, hilft.

Genau diese für viele Mitarbeiter missliche Situation ist es, die nach meiner Erfahrung die größten Gewissenskonflikte auslöst.

Hier ist noch viel Aufklärungsbedarf, die DSO und der Gesetzgeber sind gefordert weiterhin und noch stärker ihre Bemühungen diesbezüglich fortzusetzen.

Die DSO

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) unterstützt seit vielen Jahren die Entwicklung der Transplantationsmedizin durch ihr Engagement für die Organspende. Sie wurde am 7. Oktober 1984 vom Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH) in Neu-Isenburg gegründet und feierte 2004 ihr 20 - jähriges Bestehen.

Das Transplantationsgesetz sieht im §11 die Einrichtung einer Institution vor, die für die Vorbereitung und Durchführung der Organspende bundesweit die Verantwortung trägt.

Am 27. Juni 2000 hat die DSO die Funktion dieser Koordinierungsstelle übernommen. Ihre Aufgaben wurden durch einen Vertrag mit der Bundesärztekammer, den Spitzenverbänden der Krankenkassen und der deutschen Krankenhausgesellschaft festgelegt. Auf der Grundlage des Vertrages wurde Deutschland in sieben organisatorische Regionen für die Arbeit der DSO unterteilt. Die DSO wurde verpflichtet, die Verantwortung für den gesamten Organspendeprozess einschließlich des Transports zu übernehmen.

Die DSO stimmt die Zusammenarbeit zwischen den bundesweit etwa 1.400 Krankenhäusern und den rund 50 Transplantationszentren ab. Ausgenommen ist die Organvermittlung, die der Stiftung Eurotransplant im niederländischen Leiden übertragen wurde.

Seit der Gründung der DSO haben sich die Organspende- und Transplantationszahlen verdoppelt. Dennoch stehen nicht genügend Spenderorgane zur Verfügung, um den fast 12.000 Menschen auf der Warteliste - davon mehr als 9.500 Nierenpatientinnen und -patienten - die lebensnotwendige Transplantation zu ermöglichen.
Die DSO ist eine rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts. Die Finanzierung der DSO als Koordinierungsstelle ist durch ein Budget, welches die DSO mit den Krankenkassen verhandelt, sicher gestellt. Dieses richtet sich nach der Anzahl der transplantierten Organe.

Die DSO nimmt unter anderen folgenden Aufgaben wahr:
1. Sie will gemeinsam mit allen Partnern im Gesundheitswesen und in der Politik das Engagement für die Gemeinschaftsaufgabe Organspende fördern.
2. Sie setzt auf eine aktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Krankenhäusern und stellt den Organspendeprozess durch umfassende Unterstützungsangebote sicher.
3. Sie begleitet und entlastet das Krankenhauspersonal während der Organspende durch 24-stündige Bereitschaft und aktive Mitarbeit vor Ort durch den Transplantationskoordinator.
4. Sie respektiert den Willen und achtet die Würde des Verstorbenen und steht den Angehörigen zur Seite.
5. Sie fördert den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in der Transplantationsmedizin und mit internationalen Partnerorganisationen.
6. Sie versucht durch aktive Öffentlichkeitsarbeit, die Bevölkerung über Organspende aufzuklären.

Eurotransplant

Die Stiftung Eurotransplant ist eine gemeinnützige Organisation, die sich als wichtigstes Ziel die Förderung der Organtransplantation gesetzt hat. Eurotransplant vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von Spenderorganen in einem Einzugsgebiet, in dem ca. 118 Millionen Menschen leben.

Aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland, Slowenien und Österreich nehmen Transplantationszentren und Gewebetypisierungslabors, sowie Krankenhäuser, in denen Organspenden stattfinden, an dieser internationalen Zusammenarbeit teil.

Eurotransplant wurde 1967 von Prof. Dr. van Rood gegründet und hatte die zentrale Registrierung der Patienten zum Ziel, die auf ein Spenderorgan warteten; dadurch sollte es besser möglich sein, eine optimale Übereinstimmung der Gewebeeigenschaften von Spender und Empfänger zu erreichen. Van Roods Vermutung war, dass sich damit die zukünftigen Transplantationsergebnisse wesentlich verbessern ließen. Daher ist bis heute eine der wichtigsten Aufgaben von Eurotransplant die Registrierung der Patienten, die sich für eine Transplantation eignen.

Derzeit sind über die mehr als 70 an Eurotransplant beteiligten Transplantationskliniken ca. 15.000 Patienten auf einer gemeinsamen Warteliste registriert. Eurotransplant befasste sich zunächst ausschließlich mit Nierentransplantationen, dehnte sein Arbeitsgebiet jedoch schon bald auch auf die Vermittlung von Lebertransplantationen aus. In der Folge wurde dies dann sowohl für Herz- und Pankreastransplantationen übernommen, als auch seit kurzem für Lungen-, und Zwölffingerdarmtransplantationen.

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